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September 2017

Von Ralf Kanstorf

Nachts auf Meerforellen

Wenn im Sommer und Herbst die Dunkelheit einsetzt, beginnt an der Karup-Au ein beachtliches Schauspiel. Die Meerforellen verlassen ihre Standplätze, die sie am Tage eingenommen haben und bewegen sich weiter den Fluss stromauf.

Am Tage stehen die Meerforellen vor allem in den tiefen Außenkurven und Löchern oder unter den vielen Krautfahnen im Fluss. Auch dann sind sie zu fangen, aber der Köder muss in die Nähe des Fisches.

 

Im Dunkeln ist das anders. Dann ziehen die Meerforellen stromauf, bleiben kurz an bestimmten Stellen stehen, bevor sie dann weiterziehen. Hier zeigen sich die Fische sehr oft und das macht die Fischerei nachts besonders spannend.

 

An diesen „bestimmten“ Stellen sind die Meerforellen im Dunkeln gut mit dicht unter der Oberfläche geführten dunklen, buschigen Tubenfliegen zu fangen. Auch auf den geraden Strecken, durch die die Fische nachts durchziehen, sind sie zu fangen. Es gibt aber diese Hotspots, an denen die Forellen nachts kurz verweilen. Und hier sind sie besonders beisswillig. Wie sehen diese Hotspots aus ?

 

„Der Nacken mit einer anschliessenden Rausche und schnellem Wasser“  Im Dunkeln ziehen die Forellen gerne durch die Rausche, zeigen sich oft über dem Nacken mit einem Sprung und stellen sich direkt vor dem Nacken, also stromauf ein. Oft stehen sie direkt mit der Schwanzflosse auf dem Nacken.

 

„Die einzelne Krautfahne mitten im Fluss“  Genau an diesen Krautfahnen bleiben die Forellen bei ihrer Wanderung stromauf gerne kurz stehen und zeigen dabei ihren Rücken oder machen sich mit einem Strudel oder einer Welle bemerkbar.

 

Das „V“  An so einer V-artigen Stelle stehen die Fische am Tage hinter dem „V“ in den tiefen Rinnen an der Seite des Flusses. Im Dunkeln stehen sie gerne genau an der Spitze des „V“ oder davor, also im Dreieck des „V“.

 

„Der Busch“   der zum Teil über den Fluss ragt oder teilweise im Fluss ist, zeichnet einen der besten Standplätze aus. Am Tage stehen die Forellen tief unter dem Schatten des Busches. Im Dunkeln stehen sie gerne einige Meter davor und patroullieren häufig sichtbar mit Bugwellen im Bereich vor dem Busch.

 

Befischen Sie diese Stellen im Dunkeln besonders aufmerksam und das Ergebnis sieht hoffentlich so aus.

 

Ich wünsche Ihnen viel „Petri“

Hallo, ich heisse Ralf Kanstorf, komme aus Hamburg und bin selbständig in meiner Physiotherapiepraxis tätig. In meiner Freizeit schreibe ich für die Zeitschriften "Fliegenfischen" und "Fisch & Fliege". Ausserdem bin ich Autor des Buches "Meerforellen und Lachse in Deutschlands und Dänemarks Auen", Salmoverlag. Seit vielen Jahren komme ich zum Fischen an die Karup-Au mit meinen Freunden und meinen beiden Söhnen. Hier werde ich auf deutsch für deutsche Sportangler schreiben.


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